Die Diagnose Brustkrebs ist ein lebensverändernder Moment, der tiefe emotionale Spuren hinterlassen kann. Es ist normal, Ängste, Unsicherheiten und Traurigkeit zu empfinden. Expert*innen betonen die Bedeutung, diese Emotionen wirklich anzuerkennen und aktiv mit ihnen umzugehen.
In diesem Beitrag beschreiben wir immer wiederkehrende emotionale Herausforderungen und wie Sie diesen aktiv begegnen können. Denn eines ist gewiss, die Diagnose Brustkrebs stellt das Leben von Betroffenen auf den Kopf. Nichts ist mehr so, wie es vorher war.
Jede achte Frau ist im Laufe ihres Lebens von der Diagnose betroffen und auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Brustkrebs hat eine gute Heilungschance. Nach der Heilung ist es wichtig, die Nachsorge-Termine regelmäßig wahrzunehmen.
Seelische Auswirkungen aufgrund der Krebserkrankung
Die Diagnose Brustkrebs kann ein Gefühl der absoluten Verletzlichkeit hervorrufen. Frauen durchlaufen auch Phasen von Trauer, Angst und Unsicherheit. Der Verlust der Kontrolle über das eigene Leben kann dabei sehr belastend sein. Es ist jetzt wichtig, keine Schuldgefühle zu entwickeln. Denn die Diagnose Krebs kann jeden von uns treffen. Ganz unabhängig davon, welches Leben wir führen oder eben geführt haben.
Umgang mit den starken Emotionen und Gefühlsschwankungen
Gestalten Sie Ihren persönlichen Weg. Es gibt nämlich keinen Tipp und keine Antwort, die für alle Betroffenen gleichermaßen passend ist. Probieren Sie ein paar der hier angeführten Möglichkeiten einfach aus und kreieren Sie so Ihren eigenen Weg:
- Suchen Sie Unterstützung: Teilen Sie Ihre Gefühle mit engen Freund*innen, Familie oder Therapeut*innen. Der Austausch kann eine emotionale Entlastung bieten.
- Informieren Sie sich: Verstehen Sie Ihre Krankheit. Wissen hilft, Ängste zu verringern und den Umgang mit der Diagnose zu erleichtern.
- Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Entwickeln Sie neue Strategien zum Abbau von Stress, wie z.B. Meditation oder Spaziergänge.
- Kommunikation mit dem medizinischen Team: Klären Sie alle Fragen zur Behandlung. Ein offener Dialog schafft Vertrauen und fördert das Verständnis.
Häufige Fragen von Frauen nach der Diagnose Brustkrebs
Ist es normal, sich so traurig und ängstlich zu fühlen?
Ja, diese Emotionen sind normal. Es ist wichtig, sich erlauben zu können, diese Gefühle zu erleben und sie zu akzeptieren. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie sich mit Ihren Gefühlsschwankungen “im Kreis bewegen”, dann kann es Sinn machen, eine professionelle Ansprechpartnerin zu Rate zu ziehen. Hier kommt die Berufsgruppe der Psychoonkolog*innen ins Spiel. Das sind bestens ausgebildete Expert*innen, die Ihnen in Ihrer Situation individuell weiterhelfen können.
Wie kann ich meine Familie einbeziehen?
Teilen Sie Ihre Gefühle offen mit. Die Familie kann eine wichtige Stütze sein, wenn sie informiert ist und Verständnis zeigt. Wenn es Ihnen möglich ist, dann führen Sie offene Gespräche. Mit Ihrem Partner macht es Sinn, Themen wie veränderte Reaktionen auf Berührungen und Sexualität in Ruhe zu besprechen. Denn die eigenen Körperveränderungen haben Auswirkungen auf das intime Erleben.
Auch der Umgang und Austausch mit Kindern ist wichtig. Abhängig vom Alter können die Gesprächsinhalte angepasst werden. Generell ist es hilfreich, Kinder entsprechend mit einzubeziehen, denn sie haben feinste Antennen und fühlen Veränderungen in der familiären Situation.
Welche Rolle spielt die psychische Gesundheit während der Behandlung?
Eine positive mentale Verfassung kann die Behandlung unterstützen. Es gibt spezielle Unterstützungsangebote, um psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Lesen Sie mehr über das Thema psychische Gesundheit nach der Diagnose Brustkrebs in unserem Blogbeitrag: https://www.helgahilft.com/brustkrebs-psychische-belastung/
Kann ich nach der Behandlung wieder ein normales Leben führen?
Ja, viele Frauen kehren nach der Behandlung zu einem normalen Leben zurück. Ein unterstützendes Netzwerk kann diesen Übergang erleichtern. In vielen Fällen ist eine Onko-Reha ein geeigneter Übergang in das “normale Leben”.
Der Umgang mit den emotionalen Auswirkungen einer Brustkrebsdiagnose ist ein sehr individueller Prozess. Frauen dürfen sich erlauben, ihre Gefühle zu erleben und gleichzeitig nach Wegen suchen, sich selbst zu unterstützen. Professionelle Hilfe, Selbstfürsorge und ein starkes soziales Netzwerk, bestehend aus Freund*innen und Familienmitglieder können dabei entscheidend sein.
Psychoonkologische Hilfe suchen?
Die Inanspruchnahme von psychoonkologischer Hilfe nach der Diagnose Brustkrebs sollte nicht unterschätzt werden, da sie einen positiven Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden und den Gesamterfolg der Behandlung haben kann.
Sie überlegen eventuell gerade, ob das für Sie hilfreich ist? Hier sind einige Gründe, warum Frauen in dieser belastenden Situation professionelle psychoonkologische Unterstützung in Betracht ziehen sollten:
Bewältigung von Emotionen: Die Diagnose Brustkrebs löst oft starke emotionale Reaktionen aus, darunter Angst, Mutlosigkeit und Depression. Erfahrene Psychoonkologie*innen können Frauen dabei helfen, diese Emotionen zu verstehen und konstruktiv damit umzugehen.
Krebstherapien sind häufig weitere Auslöser von Angst: Eine Chemotherapie ist in vielen Fällen notwendig und sorgt dafür, den Tumor zu beseitigen. Wenn Sie mehr über Chemotherapie erfahren wollen, und darüber wie Sie Ihre Ängste lindern können, dann haben wir hier einen Blog-Beitrag für Sie: https://www.helgahilft.com/angst-vor-strahlentherapie/
Reduzierung von Stress: Die Krebsdiagnose und die notwendigen Behandlungen können zu erheblichem Stress führen. Psychoonkologische Unterstützung bietet bewährte Techniken zur Stressbewältigung, die das Wohlbefinden verbessern und die Belastung mindern können. Oft sind es einfach „Werkzeuge“ oder Übungen, die unmittelbar positive Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden haben und für Entspannung sorgen können.
Förderung der Selbstakzeptanz: Psychoonkolog*innen können Frauen dabei unterstützen, sich selbst anzunehmen und mit den körperlichen Veränderungen durch die Krankheit umzugehen. Dies ist wichtig für das Selbstwertgefühl und die Beibehaltung oder Entwicklung eines positiven Selbstbilds.
Begleitung während der Behandlung: Die Behandlungsphase kann physisch und emotional herausfordernd sein. Eine Psychoonkologin bietet unterstützende Begleitung, um Frauen durch diese Zeit zu führen und den Umgang mit möglichen Nebenwirkungen zu erleichtern. Zu den klassischen Nebenwirkungen einer Chemotherapie zählt u.a. die sogenannte Fatigue. Darunter versteht man eine andauernde Müdigkeit. Wenn Sie mehr darüber lesen wollen, finden Sie in diesem Beitrag weitere Infos und Tipps: https://www.helgahilft.com/krebs-fatigue/
Familien- und Beziehungsunterstützung: Krebs beeinflusst nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Familien. Psychoonkologische Begleitung kann helfen, Kommunikationswege zu öffnen, Familienmitglieder in den Prozess einzubeziehen und die Beziehungen zu stärken. Häufig sind Familienmitglieder durch die Krebsdiagnose so belastet, dass sie unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen. Auch Angehörige können daher von einer psychoonkologischen Begleitung profitieren und Stärkung erfahren.
Besseres Verständnis der Krankheit: Psychoonkologische Unterstützung kann Frauen außerdem dabei helfen, ein tieferes Verständnis für ihre Krankheit zu entwickeln. Das erleichtert wiederum das Treffen von fundierten Entscheidungen rund um das Thema Behandlung, Nebenwirkungsmanagement und Nachsorgemaßnahmen. Im Unterschied zu einer „klassischen Psychotherapie“ geht es in der Psychoonkologie insbesondere um das Hier und Jetzt. Psychoonkolog*innen stärken rund um Entscheidungsfindungen.
Förderung von Hoffnung und Lebensqualität: Durch den Aufbau emotionaler Resilienz und Hoffnung können Psychoonkologi*innen Frauen dazu ermutigen, eine positive Einstellung aufrechtzuerhalten und die Lebensqualität während und nach der Behandlung zu verbessern.
Bewältigung von Lebensveränderungen: Die Diagnose Brustkrebs kann zu bedeutenden Lebensveränderungen führen. Psychoonkolog*innen können Frauen helfen, sich auf diese Anpassungen einzustellen und erste Perspektiven für die nahe Zukunft zu entwickeln.
Die Entscheidung, psychoonkologische Hilfe zu suchen, ist individuell. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass diese Unterstützung nicht nur das emotionale Wohlbefinden fördert, sondern auch einen positiven Einfluss auf den gesamten Krankheitsverlauf haben kann.
Die ersten Schritte mit Helga gehen
Die Plattform helgahilft.com ermöglicht Ihnen, psychoonkologische Begleitung einfach einmal auszuprobieren. Nach der Anmeldung über die Website erhalten Sie einen Termin für ein informatives Telefonat und in weiterer Folge eine kostenlose Erstberatung. Das passiert innerhalb von wenigen Tagen.
Darüber hinaus bietet die Plattform monatlich kostenfreie Webinare an. Im Rahmen der Online stattfindenden Webinare erhalten Sie von Psychoonkologin Dr. Nicole Strauch Tipps und Methoden, wie Sie mit der neuen Situation zurechtkommen können. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Termine, Themen und die Möglichkeit zur Anmeldung: https://www.helgahilft.com/webinar-termine/
Die Helga Psychoonkolog*innen sind erfahrene Expert*innen und seit vielen Jahren in ihrem Beruf tätig. Die Gespräche finden mittels Online-Videoberatung statt. Das hat für Sie den Vorteil, dass die Gespräche ortsunabhängig und vor allem zeitnah stattfinden können. Die Handhabung ist einfach. Der Austausch funktioniert mit allen Geräten – dem Smartphone, Notebook oder PC – ohne separate Installation oder Download einer Software.
Wenn Sie das Angebot interessant finden, können Sie hier eine kostenlose Erstberatung buchen https://www.helgahilft.com/kostenlose-erstberatung/
Lesen Sie mehr über die Erfahrungen von Helga-Klient*innen. Die Plattform ist nämlich seit 2020 aktiv.
Erfahrungsberichte von Brustkrebs-Patient*innen
Helga hilft schnell und unkompliziert in der akuten Phase.
„Ich hatte eine Brustkrebsdiagnose und brauchte in der 6-wöchigen Phase der Diagnostik aufgrund starker Ängste psychoonkologische Unterstützung und auch jetzt noch nach der Operation.
Ich hatte kaum Bedenken vor der Anmeldung für die Online-Beratung. Es kam letztlich darauf an, ob ich mit der Psychoonkologin einen Draht aufbauen kann, was uns gelang.
Es war gut, dass ich mit einer Person über die Krankheit und meine Ängste sprechen konnte, die in dieser Thematik sozusagen zu Hause war. Angehörige und Freunde wollte ich nicht dauernd damit belasten.
Eine Krebsdiagnose kommt plötzlich. Einen Termin bei einem Psychoonkologen zu bekommen, dauert meist lange. Helga hilft schnell und unkompliziert in der akuten Phase.“
Angelika, Brustkrebs, Dezember 2022
Gerade für Risikopatienten ist es vorteilhaft, nicht in eine Praxis gehen zu müssen. Zumal die örtlichen Praxen meistens terminlich überfordert sind.
„In 2021 bin ich zum zweiten Mal an Brustkrebs nach 14 brustkrebsfreien Jahren erkrankt. Hier habe ich vieles erlebt, was man nicht unbedingt braucht. Also nicht die Erkrankung (das ist klar), sondern die Erfahrungen innerhalb der Nachsorge.
Bedenken bei der Anmeldung auf Helgahilft hatte ich keine, weil ich in Corona-Zeiten gerade das Online Angebot sehr gut finde. Das Einzige, worüber ich nachgedacht habe, war diese Ungerechtigkeit von den Krankenkassen. Vor Ort-Begleitung wird übernommen und Video eben nicht. Doch gerade für Risikopatienten ist es doch sehr vorteilhaft, nicht in eine Praxis gehen zu müssen. Zumal die örtlichen Praxen meistens terminlich überfordert sind. Ein Termin z. B. in einem Jahr! Und es ist kein Vergnügen, weit in andere Städte zu fahren. Hier sollte sich unbedingt etwas ändern. Gerne stehe ich auch hier als Beispielfall zur Verfügung.
Zunächst ist es ganz wichtig, jemanden zu finden, wo die Chemie stimmt. Es muss einfach passen. Man sollte sich auch nicht scheuen, einen zweiten Versuch zu starten. Das war in meinem Fall so. Bereut habe ich es nicht. Denn ich habe nun eine ganz empathische und liebenswerte Begleiterin gefunden. Der Austausch ist sehr wichtig für mich, weil man nicht immer die Familie und Freunde mit der Erkrankung „belästigen“ möchte. Hier kann man einfach einmal auch Ängste zugeben und sich so manche Sache im Rahmen der Erkrankung von der Seele sprechen. Die Ratschläge und das Verständnis sind hier wichtig.
Hier heißt es nicht immer: Sie müssen jetzt nach vorne schauen, Sie müssen stark sein, Sie müssen kämpfen. Das habe ich alles gemacht, wie auch bei meiner Ersterkrankung in 2007. Aber es tut einfach gut, wenn jemand sagt: Bei dieser Erkrankung haben sie auch das Recht, sich einmal nicht in ihrer Haut wohlzufühlen. Und nicht immer nur stark zu sein. Oder oft hört man auch: „Ach, Brustkrebs hat doch jede zweite Frau“. Aus den Gesprächen gehe ich immer gestärkt heraus und freue mich auf den nächsten Termin.
Ich würde die Plattform Helgahilft weiterempfehlen, weil ich das ganze System gut und leicht finde. Angefangen von der Installation, über die Terminierung, bis hin zur Sprechstunde. Auch wenn man es selbst bezahlen muss, ist es das wert. Nur bei Brustkrebs gibt es in jedem Krankenhaus bereits eine onkologische Betreuung. Da ich aber heimatfern operiert wurde, fiel diese Begleitung bei mir aus und ortsansässige Krankenhäuser übernehmen nur Patientinnen, die sie auch selbst operiert haben. So hatte ich großes Glück, dass ich eine Begleiterin über ihre Plattform gefunden habe, die selbst Brustkrebspatientinnen in einem Brustzentrum betreut. Ganz großen Dank an Frau Klasen-Braune. Wir hätten uns nie kennengelernt, wenn es diese Plattform nicht geben würde. Zwischen unseren Orten liegen mehrere 100 km.
Erlauben Sie mir noch eine Anmerkung, was ich nicht so gut finde: Es ist die Bezeichnung der Plattform „Helga hilft“. Irgendwie finde ich den Namen zu einfach. Die Plattform ist so wichtig und kann so viel Gutes erreichen und natürlich helfen! Sie hätte etwas „Schöneres“ verdient.
Aber das ist ja auch subjektiv. Also nichts für ungut. 😊“
Ulrike, Brustkrebs, November 2022