Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland sind jährlich über 70.000 Frauen davon betroffen. Neben der körperlichen Belastung nach der schockierenden Diagnose und während der Behandlung ist die Psyche von Brustkrebs-Patientinnen stark belastet.
Manchmal ist es Ärzten nicht ausreichend bewusst, wie viel Aufmerksamkeit, Unterstützung und Austausch Patientinnen mit der Diagnose Brustkrebs suchen und auch in den meisten Fällen dringend benötigen.
Nach der Diagnosestellung geht es darum, mit der neuen Lebenssituation fertig zu werden, die Ängste und Sorgen aussprechen zu können und den Gefühlen auch mal freien Lauf zu lassen. All das kann unter anderem im Rahmen einer psychoonkologischen Begleitung Platz und Raum finden.
In diesem Beitrag erfahren Sie,
- mit welchen psychischen Belastungen Brustkrebs-Patientinnen häufig zu kämpfen haben,
- warum eine Fachexpertise so wichtig ist, um sich in der herausfordernden Situation wieder zurechtzufinden,
- wie Fachkräfte aus dem Bereich Psychoonkologie bei der Bewältigung dieser Belastungen unterstützen können,
- was Sie selbst unternehmen können
Mit diesen psychischen Belastungen sind Brustkrebs-Patientinnen häufig konfrontiert
Haarverlust nach Chemotherapie
Der Verlust von Haaren, Augenbrauen und Wimpern nach einer Chemotherapie stellt eine große psychische Belastung dar. Mit dem völlig veränderten Aussehen zurechtzukommen ist eine Mammutaufgabe für jede Frau, unabhängig von Alter oder anderen Faktoren. Die Haare, das Symbol der Weiblichkeit zu verlieren, entspricht einem Attraktivitätsverlust, der für alle Mitmenschen sichtbar ist und sich nicht so einfach kaschieren lässt.
Einige Frauen finden sich in einer “jetzt erst recht” Strategie gut wieder und zeigen Ihre Betroffenheit/Nacktheit, oft auch als Ausdruck der Solidarität mit den vielen anderen Betroffenen. Für andere Frauen kann es unterstützend sein, Kopfbedeckungen zu verwenden, attraktive Mützen oder Tücher zu drapieren oder auch mal eine Perücke zu tragen.
Welchen Weg Sie auch immer wählen, entscheiden Sie sich entsprechend Ihres individuellen “Bauchgefühls” und versuchen Sie, achtsam mit sich selbst zu sein. Alle Wege, damit umzugehen, sind OK.
Fatigue – die andauernde Müdigkeit bei Brustkrebs
Experten schätzen, dass bis zu 85 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen ein Gefühl anhaltender Müdigkeit erleben. Dieses Gefühl kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Dazu zählen die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie, die Nachwirkungen von OPs oder Bestrahlung und die generelle psychische Belastung sowie der emotionale Stress.
Es gibt unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Müdigkeit und Antriebslosigkeit immer wiederkehren, sprechen Sie mit Ihrem betreuenden Arzt darüber. Neben medizinischen Maßnahmen gibt es eine weitere Möglichkeit, gegen Fatigue vorzugehen. Es hat sich z.B. gezeigt, dass regelmäßige Bewegung dazu beitragen kann, die Müdigkeitsanfälle zu verringern.
Vorzeitige Menopause als Nebenwirkung der Therapie
Manche Krebstherapien verursachen das verfrühte Einsetzen der Menopause. Damit kommt es zu hormonellen Veränderungen, die unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Hitzewallungen hervorrufen.
Besonders herausfordernd sind diese Themen für Frauen im gebärfähigen Alter. Es ist wichtig, diese Themen offen bei Ihren betreuenden Arzt anzusprechen, da es Methoden gibt – wie z.B. das Entnehmen und Bewahren von Eizellen, um einen Kinderwunsch doch noch zu einem späteren Zeitpunkt zu erfüllen.
Entscheidungsstress – Brustprothese, Brustrekonstruktion, Brustimplantate.
Brustkrebspatientinnen sind häufig mit schwerwiegenden Entscheidungen konfrontiert. Wenn operative Eingriffe notwendig sind, nehmen Sie aufklärende Gespräche mit Ihrem Arzt wahr. Die gute Nachricht: bis zu 80 % der Eingriffe erfolgen “brusterhaltend”. Ihr Arzt wird Sie über alle notwendigen Maßnahmen im Detail aufklären. Sollten Sie Unsicherheiten verspüren, zögern Sie nicht und fragen Sie einfach wiederholt nach.
Studien zeigen, dass gut informierte Patientinnen vor und nach operativen Eingriffen weniger Sorgen und Ängste verspüren. Daher ist es so wichtig, sich vorzubereiten. Nicht nur die Ärzteschaft steht Ihnen für Gespräche zur Verfügung, auch Psychoonkologen können hier gut unterstützen. Ängste und Sorgen rund um das Davor und Danach stehen dabei im Mittelpunkt der Gespräche.
Scham nach Brustamputation
In Ausnahmefällen ist eine Amputation oder “Mastektomie” der Brust notwendig. Die nachfolgende psychische Belastung ist groß. Der Verlust der Brust wirkt sich auf das Selbstwertgefühl aus und verändert die Selbstwahrnehmung. Viele Patientinnen leiden danach unter starken Emotionen. Sie sind wütend und zugleich traurig, sie sind körperlich und seelisch verletzt.
Nehmen Sie in diesem Fall unbedingt psychoonkologische Hilfe in Anspruch! In vielen Krankenhäusern steht den betroffenen Frauen geschultes Fachpersonal zur Verfügung.
Tipps für die Bewältigung von Ängsten und Sorgen bei Brustkrebs
Psychoonkologische Begleitung bei Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs, der Weg durch die Therapie und auch die Zeit nach der Therapie sind mit Ängsten und Sorgen gepflastert. Teilen Sie Ihre Gedanken, Stimmungen und Gefühle mit anderen. Erwiesenermaßen sind Gespräche mit Freunden, Familienmitgliedern, Ärzten und Pflegepersonal sehr hilfreich für die Bewältigung der Krebserkrankung.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie gerne mit einem “unabhängigen” Gesprächspartner sprechen wollen, eventuell weil Sie Ihre Freundinnen und Familienmitglieder schonen wollen, dann sind “Psychoonkologinnen” wertvolle Ansprechpartnerinnen.
Psychoonkologinnen haben eine fundierte Ausbildung, die sie dazu befähigt, Menschen mit der Diagnose Krebs und auch deren Angehörigen mit Rat und Tat in jeder Phase der Erkrankung beizustehen.
Was machen Psychoonkologinnen?
Psychoonkologinnen begleiten Menschen mit der Diagnose Krebs und Angehörige bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation. Denn nach der Diagnose ist nichts mehr so, wie es vorher war. Die Planung des neuen Lebensalltag und das Aufzeigen von Möglichkeiten, mit der neuen Lebensrealität umzugehen, können Themen in der psychoonkologischen Begleitung sein.
Die Tätigkeit von Psychoonkologinnen umfasst außerdem:
- ad hoc Begleitung nach der Diagnoseeröffnung
- entlastende Gespräche während der Therapien
- Unterstützung beim Bewältigen der Auswirkungen der Therapie (seelische Belastung, körperliche Einschränkungen)
- Tipps und Techniken für Entspannung
- Hilfestellung für den Umgang mit Familie und Freunden
- Beratung von Angehörigen
Unterstützung bei emotionalen Herausforderungen
Für viele Brustkrebspatientinnen ist der neue Lebensalltag eine schmerzhafte Erfahrung. Die Diagnose kommt einem Schock gleich und niemand ist vorbereitet. Mit der Unterstützung einer Psychoonkologin können die aus der Diagnose und Behandlung resultierenden emotionalen Probleme bewältigt werden: z.B. der wahrgenommene Attraktivitätsverlust und damit einhergehende Probleme, wie z.B. Herausforderungen in der Beziehung oder der Umgang mit anderen körperlichen Einschränkungen. All das kann Thema im Rahmen der Begleitung sein. Nicht zuletzt ist die Frage “Warum ich?” für viele Krebs-Betroffene ein im Raum stehendes ungelöstes Problem. Dabei ist es wichtig, dass die Themen von Ihnen ausgewählt und bestimmt werden. Jedes Thema ist dabei in Ordnung.
Psychoonkologische Fachkräfte helfen bei der Bewältigung von Krisen, indem sie Betroffenen Methoden zeigen, wie sie mit Stress und Ängsten umgehen können. Es geht auch darum, Lebensmut und Orientierung für die Zukunft zu geben.
Der Schwerpunkt der Beratungen liegt aber nicht nur auf den Ängsten, sondern z.B. auch auf der Wiederherstellung des Selbstwerts und der Stärkung des Selbstvertrauens.
Unterstützung durch Einzelsitzungen oder Gruppenworkshops
Individuelle 1:1 Gespräche sind ideal, wenn Sie Ihre individuellen Anliegen und Bedürfnisse im vertrauensvollen Rahmen mit Ihrer Psychoonkologin besprechen möchten.
Im Rahmen von Gruppenworkshops hingegen können Sie auch von der Erfahrung anderer Personen profitieren. Eine Gruppentherapie kann Ihnen helfen, sich selbst in der Gruppe wahrzunehmen und neue Freundschaften zu schließen.
Den ersten Schritt mit Helga gehen?
Die Plattform helgahilft.com bietet Ihnen die Möglichkeit, psychoonkologische Begleitung für sich auszuprobieren. Probieren Sie es einfach einmal aus. Nach Anmeldung erhalten Sie einen Termin für eine kostenlose Erstberatung. Und das innerhalb von wenigen Tagen.
Die Helga Psychoonkologinnen sind erfahrene Expertinnen und seit vielen Jahren in ihrem Beruf tätig. Die Gespräche finden mittels Online-Videoberatung statt. Das hat den Vorteil, dass der Service ortsunabhängig und zeitnah stattfinden kann. Die Handhabung ist einfach. Der Austausch funktioniert mit allen Geräten – dem Smartphone, Notebook oder PC – ohne separate Installation oder Download einer Software.
Wenn Sie das Angebot interessant finden, dann haben Sie hier die Möglichkeit eine kostenlose Erstberatung zu buchen.
Was Sie selbst unternehmen können, um mit Ängsten und Sorgen bei Brustkrebs besser umzugehen
Bewegung für mehr Lebensfreude
Bewegung und Entspannung – beides hilft abwechselnd und trägt zur Gesundung bei. Es ist erwiesen, dass sich regelmäßige Bewegung nicht nur positiv auf die Stimmung auswirkt, sondern auch Nebenwirkungen der Therapie mildern kann. Bewegung hilft zum Beispiel auch bei andauernder Müdigkeit/Fatigue.
Wenn Sie sich jetzt fragen, welche Bewegung genau und wie oft, dann gibt es da kein Patentrezept. Jede Frau ist individuell in ihrer Lage und auch Betroffenheit. Wichtig ist aber die Regelmäßigkeit. Wenn Sie Fragen dazu haben, welches Ausmaß an Sport für Sie gesund ist, wo eventuell auch Grenzen liegen, dann besprechen Sie das mit Ihrem Arzt oder einem Physiotherapeuten.
Zu wohltuenden und ausgleichenden Bewegungsarten zählen u.a.:
- Spazieren
- Radfahren
- Yoga, Tai Chi
- Gymnastik, Pilates
- Schwimmen
Kreativität für mehr Ablenkung
Sind sie ein kreativer Mensch? Wenn ja, dann nutzen Sie Ihr Talent, denn das Ausüben kreativer Tätigkeiten wie Zeichnen, Malen oder Musizieren eignet sich ganz hervorragend, um von Sorgen und Ängsten rund um die Erkrankung abzulenken.
Wenn Sie sich eventuell als nicht allzu kreativ wahrnehmen, probieren Sie es trotzdem einfach einmal aus. Eventuell ist gerade jetzt die Zeit dafür, etwas Neues für sich zu entdecken.
Auch das Niederschreiben von Gedanken kann eine positive Wirkung haben. Das sogenannte “Journaling”, also das regelmäßige Notieren von Ereignissen, die erfreulich waren oder von Stimmungen, die im Gegenteil eher herausfordernd waren, können eine therapeutische Wirkung entfalten und wirken generell entlastend.
Musik hören ist für viele Betroffene eine Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen und in eine positive Stimmung zu kommen. Durchforsten Sie Ihren alten Bestand oder streamen Sie durch Ihre Lieblingssongs, das wirkt manchmal Wunder.
Unterstützung von Familie und Freunden
Die Unterstützung von Familie und Freunden ist in schwierigen Zeiten von unschätzbarem Wert und kann helfen, negative Gefühle wie Sorgen und Ängste zu mindern. Wir Menschen sind soziale Wesen und schon die kleinsten positiven Gesten im Miteinander geben uns das Gefühl, dass wir nicht allein sind und mit unserem besonderen Schicksal gesehen werden.
Für Angehörige ist es oft schwierig, das Ausmaß der Unterstützung richtig einzuschätzen. Was macht Sinn, was ist zu viel? Um hier in einen guten Austausch zu kommen, hilft es, die Themen konkret anzusprechen. Wenn Sie als Betroffene mehr Unterstützung benötigen, dann sprechen Sie es klar aus. Ihr Umfeld wird es Ihnen danken. Wenn es ein Zuviel gibt, dann hilft der klare Umgang damit ebenfalls. Ihre Lieben meinen es gut mit Ihnen und benötigen dabei aber häufig Ihre Anleitung.
Wenn Ihnen die Energie fehlt, Dinge des täglichen Alltags zu bewältigen, dann erzählen Sie das. Für Ihre Angehörigen ist nichts schlimmer, als nicht zu wissen, wie sie helfen sollen. Sie werden Ihnen sicher hilfreich zur Seite stehen.
Wenn Sie von Grübeleien geplagt sind, dann sind gemeinsame Aktivitäten ein guter Weg, um auf andere Gedanken zu kommen. Nutzen Sie Ihr Netzwerk an Familienmitgliedern und Freunden und unternehmen Sie kleine Ausflüge, die für Abwechslung zum Therapiealltag sorgen und Freude machen.
Manchmal ist es einfach auch gut, gemeinsam zu schweigen und füreinander in Stille da zu sein. Auch das kann einmal gesagt werden.
Die Rolle von Psychoonkologinnen bei der Unterstützung von Krebspatientinnen und ihren Angehörigen ist unerlässlich. Der Artikel betont die Bedeutung der psychoonkologischen Begleitung in jeder Phase der Erkrankung und beschreibt, welche Arten von Unterstützung angeboten werden können, wie Entspannungstechniken und Beratung von Angehörigen. Ich persönlich kenne jemanden, der nach einer Brustkrebs-Diagnose von einer Psychoonkologin begleitet wurde und die Bedeutung dieser Unterstützung betont hat. Die Psychoonkologin half ihr, die emotionalen Auswirkungen der Diagnose und der Behandlung zu bewältigen, und gab ihr Werkzeuge, um mit Stress und Ängsten umzugehen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Krebspatienten nicht nur medizinische Hilfe benötigen, sondern auch emotionale und psychologische Unterstützung, um die Krankheit zu bewältigen. Die Psychoonkologie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Krebspatienten und sollte nicht übersehen werden. Die Mammographie ist ein wichtiger Teil der Früherkennung von Brustkrebs und kann helfen, die Behandlungschancen zu verbessern, aber es ist ebenso wichtig, dass Patienten während der Behandlung eine ganzheitliche Unterstützung erhalten, um ihr Wohlbefinden zu fördern.