Angst und Schuldgefühle bei Lungenkrebs -wie Psychoonkologie helfen kann!

In Deutschland erkranken jährlich rund 57 500 Menschen an Lungenkrebs. Damit ist Lungenkrebs die zweithäufigste onkologische Erkrankung bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Häufig wird Lungenkrebs durch Zufallsbefunde und damit recht spät entdeckt. Durch die schockierende Diagnose und die körperlich anstrengende Behandlung sind Lungenkrebs-Betroffene stark belastet.

Zahlreiche Studien belegen, dass Patient*innen mit Lungenkrebs größeren emotionalen Stress erleben als andere Patient*innen mit fortgeschritten Krebserkrankungen.

Wie bei Hannes, der vor 20 Jahren von seiner Diagnose Lungenkrebs erfuhr. Hannes war beruflich viel unterwegs und sportlich sehr aktiv. Er spielte leidenschaftlich Handball und ging gerne schwimmen. Als er plötzlich ein starkes Stechen in seiner linken Brustseite spürte, ging er sofort zum Arzt und damit begann eine Reihe von Untersuchungen. Wenige Tage später erfuhr Hannes im Beisein seiner Frau, dass er Lungenkrebs hat. “Es war, als ob ich einen Tiefschlag in die Magengrube bekommen habe. Ich weiß nicht, wie ich das weiter verarbeitet hätte, wenn ich alleine gewesen wäre.” Hannes wünschte sich auch einen neutralen Ansprechpartner, mit dem er darüber sprechen konnte. Aber er fand nichts Passendes in der Umgebung.

In diesem Beitrag erfahren Sie, …

  • welche Gefühle und psychischen Belastungen durch die Lungenkrebs-Diagnose auftreten,
  • wie Ihnen Psychoonkologie beim Umgang mit den belastenden Gefühlen helfen kann,
  • wie Sie unkompliziert und ohne lange Wartezeiten psychoonkologische Gespräche bei Helgahilft vereinbaren können.

Mit diesen psychischen Belastungen sind Lungenkrebs Patienten*innen häufig konfrontiert

Ängste und Sorgen wegen der Zukunft

Viele Fragen prasseln auf die Betroffenen ein:

“Was passiert mit mir jetzt?” “Was passiert in der Chemo?” “Was ist eine Bestrahlung? “Kann ich weiter in meinem Beruf arbeiten?“ Wie gehe ich mit meinen Kindern während der Therapie um und kann ich meine Familie überhaupt noch versorgen?”

Sie haben vielleicht bestimmte Bilder im Kopf von einer Chemotherapie oder Bestrahlung, oder Sie erinnern sich an das Gespräch mit jemandem, der an Krebs erkrankt ist. Dabei kommt Angst vor der kommenden Therapie auf. Das ist verständlich, da Sie nicht wissen, was kommen wird. Diese Ungewissheit macht Angst und führt zum Grübeln. Hinzu kommen die Gedanken an den Alltag, der sich durch die Therapie vermutlich maßgeblich verändern wird. Sie fühlen sich sehr angespannt und haben dadurch Schlafprobleme.

Eine beruhigende Nachricht ist: Die Anspannung und Angst wird im Laufe der Therapie weniger werden, da die Situation greifbarer wird. Sollten Sie jedoch keine Veränderung oder sogar eine stärkere Angst und Anspannung im Laufe der Zeit spüren, dann sprechen Sie bitte mit einem/r Psychoonkologen/in.

Mögliche Schuldgefühle bei Lungenkrebs

Habe ich etwas falsch gemacht? Hatte ich zu viel Stress? Habe ich nicht gut genug auf mich geachtet? Bin ich selber schuld, weil ich rauche / weil ich geraucht habe? 

Solche oder ähnliche Gedanken kommen häufig vor und sind sehr belastend. Sie behindern die persönliche Krankheitsbewältigung. In manchen Fällen kommt es sogar zu Vorwürfen oder Wut vonseiten der Angehörigen, weil der oder die Betroffene Raucher*in war.

Es ist schwierig, sich ganz allein von den Schuldgefühlen zu befreien. Mit Psychoonkolog*innen darüber zu sprechen, kann Sie entlasten. Sie gewinnen dadurch Kraft und Zuversicht, um mit Ihrem Lungenkrebs “umzugehen”. Auch für Angehörige ist das Gespräch mit Psychoonkolog*innen sehr hilfreich. Insbesondere, wenn der Betroffene durch sein Verhalten (Rauchen) für die Erkrankung verantwortlich gemacht wird.

Gefühl von Hilflosigkeit und Überforderung

Durch die Diagnose wird “der Boden unter den Füßen weggezogen”. Nichts ist mehr so, wie es vor wenigen Minuten noch war. Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll. Das Gefühl von Hilflosigkeit breitet sich aus. Gleichzeitig bekommen Sie vom Arzt wichtige Informationen zu möglichen Therapien und den kommenden Monaten. Das ist für Sie zu viel und Sie verstehen ihn nicht. Sie fühlen sich überfordert und “wie im falschen Film”.

Wut auf den Krebs

Neben der Überforderung können Sie auch Wut empfinden. Es tauchen Fragen wie “Warum ich?” oder “Warum hat es mich erwischt?” auf. Sie sind wütend auf die Erkrankung. Das bemerkt auch Ihre Familie oder nahe stehende Personen. Diese Wut ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Verzweiflung und Teil Ihrer Krankheitsbewältigung. Falls Sie Schwierigkeiten haben, mit der Wut umzugehen oder Sie die Wut dauerhaft an sich selbst oder Familie und Freunde herauslassen, werden psychoonkologische Gespräche dringend empfohlen.

Psychische Belastung aufgrund der Behandlung und Folgeerscheinungen

Durch die Diagnose wird das Urvertrauen in den eigenen Körper stark beeinträchtigt. Die Behandlung stellt Patient*innen und Angehörige  vor eine neue, ungewisse Situation, die psychisch stark belastend ist.

Hannes wurde operiert und dabei der linke Lungenflügel komplett entfernt. Das brachte seinen Alltag für lange Zeit komplett durcheinander. Nach der Therapie musste er zuallererst einen Weg finden, wie er mit seiner neuen körperlichen Belastbarkeit umgehen kann.

Psychoonkologinnen helfen Ihnen dabei, den für Sie passenden Weg zu finden, indem sie sich gemeinsam auf Ihre Stärken und Ihre Kraft konzentrieren.

Soziale Isolation bei Lungenkrebs 

Die Diagnose und Behandlung führen dazu, dass Sie länger krankgeschrieben sind. Es kann sein, dass Ihnen die gewohnte Arbeit und die Kolleg*innen fehlen und Sie sich isoliert fühlen. 

Hannes fühlte sich von seinen Kolleg*innen gut unterstützt, aber gute Freund*innen zogen sich teilweise zurück und er fühlte sich zurückgewiesen und unverstanden.

Wenn Sie ein ähnliches Gefühl haben, dann ist es hilfreich, eine Bestandsaufnahme zu machen. Sie können sich z.B. fragen: “Wer tut mir gerade gut?” “Auf wen kann ich mich verlassen?” “Mit wem möchte ich gerne meine Zeit verbringen?”

Depressive Stimmung bei Lungenkrebs

Ihr bisheriges Leben verändert sich schlagartig. Sie sind in eine Situation katapultiert worden, die Sie auf keinen Fall wollen und die Ihnen Angst macht. Sie sind verständlicherweise niedergeschlagen wegen der Lungenkrebs-Diagnose und der Veränderungen in Ihrem Leben. Alles, was bisher unbeschwert war, geht verloren. Die Traurigkeit kommt immer wieder. Einige Betroffene ziehen sich dann zurück und andere wollen darüber reden. Traurigkeit ist ein Teil der Krankheitsverarbeitung und verändert sich mit der Zeit. 

Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, sich über einen langen Zeitraum sehr traurig zu fühlen bzw. wie in einem Sog gefangen zu sein, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie eine Depression haben. Dann vereinbaren Sie bitte einen Termin mit einer psychoonkologsichen Fachkraft. Je schneller Sie mit Psychoonkolog*innen sprechen können, desto schneller können Sie Erleichterung erfahren.

Schnell und unkompliziert können Sie einen Termin mit den Psychoonkologinnen hier vereinbaren. 

Wie kann Ihnen Psychoonkologie bei Angst und Schuldgefühlen helfen?

Angst kann lähmend sein, kann aber auch hilfreich für die Behandlung sein. Denn es wird Energie freigesetzt und der persönliche Fokus liegt ganz auf der Behandlung. Es kann für Sie hilfreich sein, herauszufinden, an welchen Tagen Sie besonders viel Energie brauchen, um Ihre Kraft während der Therapie gut einzuteilen und sich so gut wie möglich zu fühlen.

Dabei sind psychoonkologische Gespräche hilfreich, in denen sie zusammen die sinnvolle Seite von Angst herausfinden. Psychoonkolog*innen ermutigen Sie und geben konkrete Tipps, wie Sie in Ihre Kraft kommen.

Psychoonkolog*innen bieten Ihnen Techniken wie Entspannungsübungen, Atemtechniken und kognitive Verhaltenstherapie an, damit Sie Stress abbauen und leichter mit Ihrer Angst umgehen können

Mögliche Schuldgefühle bleiben meist unausgesprochen, jedoch kreisen viele Gedanken darum. Das ist ein Teufelskreis und bereits darüber zu sprechen, kann diesen Teufelskreis durchbrechen.

In psychoonkologischen Gesprächen haben Sie Raum, um über Ihre Schuldgefühle zu sprechen. Und Sie erhalten Tipps, wie Sie damit umgehen können. 

Was machen Psychoonkologinnen genau? 

Individuelle Begleitung bei Lungenkrebs

In psychoonkologischen Gesprächen können Sie offen über Ihre Gedanken, Ihre aktuelle Situation, Ihre Sorgen sprechen. Das kann eine gute Lösung sein, wenn Sie z.B. das Gefühl haben, Ihre Familie oder Freunde nicht mit Ihrer Erkrankung belasten zu wollen. Das Sprechen über belastende Gedanken und Gefühle entlastet. Sie müssen in dieser schwierigen Situation nicht alles selbst aushalten. Mithilfe der Gespräche können Sie wieder neue Kraft schöpfen und sich auf die für Sie wichtigen Dinge konzentrieren und können damit sogar Angststörungen und Depressionen verhindern. 

Neben der emotionalen Unterstützung helfen Psychoonkolog*innen beim Umgang mit den enormen Herausforderungen unmittelbar nach der Diagnosestellung, in der Behandlungszeit und nach der Therapie.

Unterstützung bei der Entscheidungsfindung

Als Krebspatient oder Krebspatientin stehen Sie oft vor komplexen Entscheidungen im Zusammenhang mit ihrer Behandlung. “Kann ich operiert werden?“ “Was erwartet mich bei einer Chemotherapie?” “Wie läuft eine Bestrahlung ab?“ “Was kann ich mir unter einer Immuntherapie und einer zielgerichteten Therapie vorstellen?“ 

Psychoonkolog*innen unterstützen, indem sie zusätzliche Informationen bereitstellen, das Arzt-Patient*innen Gespräch mit Ihnen erläutern und eventuell Vor- und Nachteile von anstehenden Entscheidungen gemeinsam mit Ihnen erarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihre Vorstellungen von der kommenden Zeit darlegen und herausfinden, was Ihnen im Alltag wichtig ist. Danach können sich für die Therapie entscheiden, die am besten zu Ihrer individuellen Situation passt.

Unterstützung bei Gesprächen

Psychoonkolog*innen geben Ihnen Tipps, was in Arztgesprächen zu beachten ist, damit Sie nicht so angespannt sind. Und sich nicht von den Informationen überfordert fühlen. Sie helfen Ihnen auch, wenn es Ihnen gerade schwerfällt, mit Ihrer Familie, Ihrer/m Partner*in zu sprechen. Psychoonkolog*innen unterstützen Sie dabei, Ihre Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und diese besser in Gesprächen zu vermitteln.

Hilfe für Angehörige

Krebs betrifft nicht nur den Patienten oder die Patientin, sondern auch Angehörige. Psychoonkolog*innen bieten natürlich auch Unterstützung für Angehörige. Familienmitglieder lernen dadurch, mit den eigenen emotionalen Belastungen, Ängsten und Unsicherheiten umzugehen, die durch die Krebserkrankung eines geliebten Menschen auftreten. Sie bekommen auch Tipps, wie sie mit ihrem geliebten Menschen in konkreten Situationen umgehen können. Vielleicht verhält er oder sie sich gerade ganz anders, als sie es gewohnt waren. Und wenn sie es ansprechen, bekommen sie häufig ausweichende Antworten. Das ist eine schwierige Situation für beide Seiten. Das Gespräch mit einer unabhängigen und geschulten “dritten” Person kann große Entlastung bewirken.

Unterstützung durch psychologische Einzelgespräche oder Webinare

Individuelle 1:1 Gespräche sind ideal, wenn Sie Ihre individuellen Anliegen und Bedürfnisse im vertrauensvollen Rahmen mit Ihrer Psychoonkologin besprechen möchten.

Im Rahmen von Webinaren hingegen können Sie auch von der Erfahrung anderer Personen profitieren. Eine Gruppentherapie kann Ihnen helfen, sich selbst in der Gruppe wahrzunehmen und neue Freundschaften zu schließen.

Sie können natürlich auch eine Kombination aus Einzelgesprächen und Webinar wählen. Ganz so, wie es am besten zu Ihnen passt.

Den ersten Schritt mit helgahilft gehen

Die Plattform helgahilft.com bietet Ihnen die Möglichkeit, schnell und unkompliziert psychoonkologische Begleitung zu bekommen. Probieren Sie es einfach einmal aus. Nach Anmeldung erhalten Sie einen Termin für eine kostenlose Erstberatung. Und das innerhalb von wenigen Tagen. 

Die Helga Psychoonkolog*innen sind erfahrene Expertinnen und seit vielen Jahren in ihrem Beruf tätig. Die Gespräche finden mittels Online-Videoberatung statt. Das hat den Vorteil, dass die Gespräche ortsunabhängig und zeitnah stattfinden können. Die Handhabung ist einfach. Der Austausch funktioniert mit allen Geräten – dem Smartphone, Notebook oder PC – ohne separate Installation oder Download einer Software. Sie müssen nichts weiter tun, als auf den zugesandten Link klicken.

Wenn Sie das Angebot interessant finden, dann haben Sie hier die Möglichkeit eine kostenlose Erstberatung zu buchen.

Wenn Sie unsicher sind, dann finden Sie hier ein paar Erfahrungsberichte von Helga-Klient*innen.

2 Tipps gegen Sorgen und Ängste bei Lungenkrebs – das können Sie gleich jetzt tun!

Gedankenstopp bei belastenden Gedanken

Bei belastenden Gedanken können Sie folgende Übung machen: 

  • Schließen Sie die Augen und denken Sie an ein rot-weißes Stopp-Schild. 

  • Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bis zu 5 Sekunden beim Stopp-Schild. 

  • Stellen Sie sich dann eine für Sie angenehme Situation oder Sache vor. Versuchen Sie, diese Situation oder Sache mit so vielen Details wie möglich wahrzunehmen. 

  • Was können Sie alles sehen? Wie fühlen Sie sich in dieser angenehmen Situation? 

Sollten danach oder während der Übung weitere Gedanken auftreten, dann wiederholen Sie die Übung einfach noch einige Male. Ihr Gehirn braucht Zeit, um sich an diese Übung zu gewöhnen.

Schöne Dinge planen und erleben

In der herausfordernden Situation ist es wichtig, dass Sie angenehme Dinge planen und erleben. Was bereitet Ihnen Freude? Streifen Sie gerne durch die Natur, gehen Sie gerne ins Kino oder auf ein Konzert? 

Auch wenn Sie gerade das Gefühl haben, sich um anderes kümmern zu müssen oder es Ihnen schwerfällt, an schöne Dinge zu denken. Durch das Erleben von angenehmen Situationen werden Ihre Psyche und Ihr Körper entlastet. Und Sie tanken Energie auf. Je häufiger Sie schöne Dinge erleben, desto besser.

Quellen:

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